Ost-Film | |||||||||||||||||||||||||
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Die Technik DDR-Projektoren Die in Osteuropa eingesetzten Filmprojektoren stammten zumeist entweder aus der Ernemann- oder Bauer-Produktion oder aus der DDR (Pentacon Dresden), der CSSR (Meopta) sowie aus der Sowjetunion. In der DDR waren anfangs noch zahlreiche Vorkriegs-"Ernemänner" im Einsatz, vor allem die E VI und natürlich die E VII, die auch nach dem Krieg zunächst noch weiter produziert wurde.
In manchen Kinos fanden sich auch noch ältere Ernemann-Projektoren oder solche von Bauer bzw. gelegentlich anderen Herstellern. Um auch der Landbevölkerung den Kinobesuch im heimischem Dorfsaal zu
ermöglichen entwickelte man im damaligen (Noch-)"Zeiss Ikon" eine transportable Doppel-Kofferanlage, die legendäre und unverwüstliche TK-35.
Eine komplette Doppel-Anlage besteht aus den beiden hölzernen Stativen, den beiden
Projektorköpfen mit den Lampenhäusern und jeweils zwei sog. Feuerschutz-Kassetten, je einem Schaltgerät, einem
Röhren-Verstärker mit Gegentakt-Endstufe und einem Lautsprecher. Hinzu kommen noch diverse Verbindungs- und Anschlusskabel, der Hand-Umroller,
diverse Leers- bzw. Steckspulen und später - mit Einführung des Totalvision-Bildformates (Cinemascope) - ein Paar sog. Rectimaskope mit den
dazu gehörigen Halterungen. Damit bei auftretenden Filmrissen der Filmvorführer nicht auf dem Schlauch stand, wurde auch immer eine
Filmklebepresse, eine Schere und eine Flasche Filmkitt mitgeführt. Ja, und natürlich eine Leinwand mit oder ohne Leinwand-Gestell. Es gab auch
spezielle Filmschränke für den Landfilm, zu meiner Zeit wurden diese aber nicht mehr mitgeschleppt. Das Dresdener Zeiss Ikon-Werk musste bald nach dem Krieg seinen Firmennamen ändern - es firmierte von da unter der bekannten Marke Pentacon. Um von
Ernemann unabhängig zu werden sowie um neu erbaute Kinos nicht mit Projektoren aus dem Westen ausrüsten zu müssen, wurde im nunmehrigen VEB
Pentacon Dresden ein eigener Filmprojektor entwickelt und gebaut - die Epoche der Dresdener D-Maschinen brach
an. ![]() Dresden D1, Bedienseite ![]() geöffnete Rückseite der Dresden D1 mit Blick auf die Elektrik der Maschine Wie auch die TK´s, mussten auch die Dresdener D-Maschinen sich im Laufe der Jahre Umbauten gefallen lassen. Spätestens ab den 80er Jahren ging man verstärkt dazu über die nicht ganz ungefährlichen (vor allem aber sehr heißen) Kohlebogenlampen durch Halogenlampen bzw. Xenon-Brenner zu ersetzen. Bei den zahlreichen kleineren Kinos gab es damit aber von da an Lichtprobleme: Der Einsatz der teuren Xenon-Brenner war dort nicht effektiv, die zur Verfügung stehenden Halogenlampen erbrachten jedoch maximal 400 W Lichtleistung, was sehr oft reichlich knapp war. Bei dunklen Filmszenen hatte man manchmal daher eher das Gefühl in einem Schattentheater zu sitzen. Allerdings brachte der geringe Platzbedarf der Halogenlampen auch den Vorteil, dass man auf das Lampenhaus völlig verzichten konnte, da die Halogenlampen samt Kondensor und Spiegel direkt in den Projektorköpfen untergebracht werden konnte. ![]() Blick in den geöffneten Projektorkopf der Dresden D1 / D2 ![]() Werbeprospekt von Pentacon für die Dresden D1 (Ursprungsausführung) ![]() eine D1 mit dem rundlichen Lampenhaus der D21 Letzte Neuentwicklung der DDR war ab 1961 ein Universalprojektor, mit dem man - ohne Umrüstung! - sowohl Filme im 35 mm-Normalformat als
auch im 70 mm-Breitfilmformat abspielen konnte - die Pyrcon UP-700. Diese Projektoren waren jedoch nur in ausgewählten Filmtheatern zu finden (z.B.
in Halle / Saale das "Urania 70", die Merseburger "Völkerfreundschaft", das Berliner "International"
und "Kosmos", das Rundkino in der Dresdener Prager Straße). Anfangs waren diese Projektoren noch für Kohlebogenlampen vorgesehen,
wurden aber schon bald auf Xenon-Licht umgerüstet. ![]() Universal-Projektor Pyrcon UP-700 Die alten Röhren-Verstärker wurden ab den 70er Jahren in vielen Kinos durch den Transistor-Verstärker vom Typ Präciton P22 ersetzt. Auch dieser war mit einem elektronischem Gong ausgestattet, allerdings mit demselben schauerlichen Klangbild wie der des P12K. |