Kurzbiographie: |
- Sohn des Kaufmanns Ernst Carow
- machte gemeinsam mit dem späteren Schriftsteller Herbert Nachbar in Rostock sein Abitur
- besuchte 1950 bis 1952 die Regieklasse im DEFA-Nachwuchsstudiounter Slatan Dudow und Gerhard Klein
- 1952 sein erster Film als Regisseur unter dem Titel "Bauern erfüllen den Plan"
- arbeitete nach 1952 im DEFA-Studio für populärwissenschaftliche Filme; verfasste dort Drehbücher und
drehte 10 Kurz-Dokumentarfilme
- seit 1957 Regisseur bei der DEFA
- wurde 1959 Mitglied der Gruppe "Berlin" unter der Leitung von Slatan Dudow
- drehte zunächst Kinder- und Jugendfilme, wie z.B. "Sie nannten ihn Amigo" (1959)nach einem Drehbuch von Wera und
Claus Küchenmeister oder die Benno Pludra-Verfilmungen "Sheriff Teddy" (1957), "Jeder hat seine
Geschichte" (1965) und "Die Reise nach Sundevit" (1966)
- sein 1968 gedrehtes Projekt "Die Russen kommen" konnte erst 1971 in einer verwässerten und mit zusätzlicher
Gegenwartshandlung versehenen Fassung unter dem Titel "Karriere" aufgeführt werden; eine Kopie einer
früheren Schnittfassung konnte jedoch von Carows Ehefrau, der Cutterin Evelyn Carow, gerettet werden und erlebte im Dezember
1987 ihre Uraufführung
-drehte in den 1970er Jahren mehrere erfolgreiche Gegenwartsfilme,u.a. "Die Legende von Paul und Paula"
(1973) und "Ikarus" (1975), den Carow selbst als seinen besten Film bezeichnete
- arbeitete nach "Bis daß der Tod euch scheidet" (1978) an mehreren Projekten, die nicht realisiert werden
konnten, darunter die bereits 1964 geplante Verfilmung von Grimmelshausens "Simplicius Simplicissimus" nach einem
Szenarium von Franz Fühmann (war der DEFA-Leitung zu teuer) sowie die in Zusammenarbeit mit den Dramaturgen Erika und Rolf
Richter und der Band Pankow geschriebene Rockoper "Paule Panke", bei der u.a. ein unsympathisch gezeichneter
DDR-Staatssekretär und eine homosexuelle Nebenfigur störten
- konnte erst 1986 mit "So viele Träume" wieder einen Film fertigstellen; der Film entstand ebenso wie seine beiden
letzten DEFA-Projekte ("Coming out" und "Die Verfehlung") in Zusammenarbeit mit Erika Richter und dem
Szenaristen Wolfram Witt
- wurde 1978 Mitglied der Akademie der Künste der DDR, deren Vizepräsident er 1982 bis 1991 war
- außerdem ab 1984 Mitglied der Westberliner Akademie der Künste
- arbeitete nach 1991 vorwiegend für das Fernsehen
- wurde 1996 Direktor der Abteilung Film und Medienkunst der Akademie der Künste Berlin-Brandenburg
- war seit 1954 mit der Evelyn Carow verheiratet und beide haben zusammen zwei Kinder
- sein schriftlicher Nachlass befindet sich im Archiv der Akademie der Künste in Berlin
Auszeichnungen:
- 1959 und 1967 Heinrich-Greif-Preis
- 1988 Regiepreis beim 5. Nationalen Spielfilmfestival der DDR für "Die Russen kommen"
- 1989 Deutscher Kritikerpreis
- 1990 Silberner Bär der Berinale 1990 für "Coming out", den Konrad-Wolf-Preis der Akademie der Künste und
erneut den Regiepreis auf dem Nationalen Spielfilmfestival der DDR 1990
Nach Heiner Carow ist ein Preis benannt, der seit 2013 im Rahmen der Berlinale von der DEFA-Stiftung
vergeben wird und einen Spielfilm aus der Sektion Panorama auszeichnet.
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